Seit 1921 erfreut die Stadtpuppenbühne Öcher Schängche ihr Publikum. Nach einigen Irrungen und Wirrungen fand sie 1982 ein dauerhaftes Domizil in der "Barockfabrik" am innerstädtischen Löhergraben. Der Spielplan der beliebten und traditionsreichen Bühne ist vielfältig. Da sind zunächst die "Kinderstücke" (ab etwa 5 Jahre), bei denen der Anteil der Aachener Mundart maximal 40 % beträgt. Hier sind vor allem Märchenadaptionen und Aachener Sagen (z.B. "Der Teufel in Aachen") zu nennen. Zum traditionellen Repertoire gehören sogenannte "Erwachsenenstücke", bei denen der Anteil des
"Oecher Platt" höher ist. Hierzu gehören neben den Klassikern der Aachener Puppenliteratur auch die Inzenierungen von Bühnenwerken, die für das Puppenspiel neu bearbeitet wurden.
Die Erhaltung und Weiterentwicklung des in seiner Art in Deutschland fast einmaligen Stockpuppentheaters (nur in Köln existiert ein vergleichbares) und die Pflege der Heimatsprache "Oecher Platt", sind wichtige kulturelle Aufgaben der Bühne. Doch nicht nur das, in der fünften Jahreszeit heißt es regelmäßig "Oecher fiere met et Schängche Fastelovvend". Ibiiibm Mittelpunkt der stets ausgebuchten Veranstaltungen steht die Pflege eines traditionellen, lebendigen und originellen Karnevals. Der
"Puppenkarneval" im Schängche zählt in der Region zu den gefragtesten Terminen der Karnevals-Session.
Die jüngste Kreation der Bühne ist das Puppenkabarett "Pech & Schwefel". Hier wird hochdeutsch gesprochen, aber mit dem Flair und Charme der kultigen Bühne und den nötigen sprachlichen "Knubbelen". Kein Wunder, dass es auch bei all denen auf Begeisterung stößt, die die Mundart nicht beherrschen, aber mehr vom "Aachener an und für sich" erfahren wollen. Bei "Pech & Schwefel"wird das Puppentheater weiterentwickelt, indem sich traditionelle Figuren in aktuellen kabarettistischen Rollen als neue Charaktere entpuppen und dabei doch die alten bleiben. "Pech & Schwefel" ist die moderne Variante des "Oecher Schängche" und erfreut sich allergrößter Beliebtheit.